Vor etwa einer Woche hat
Ninia LaGrande nach geschätzten fünfzehn Jahren mal wieder eine Bravo Girl in die Hand bekommen - zum Glück, denn sie lässt uns an
ihrer Entdeckung teilhaben.
Menschen, die eine ähnliche Magazinkarriere hinter sich haben wie Ninia und ich [bei mir Wendy -> Spick -> Bravo -> Bravo Girl -> Young Miss -> die alte (!) Joy -> Elle und/ oder Vogue -> Marie Claire UK -> The Face], kriegen heutzutage nämlich Augenbluten ob all der gutgemeinten Ratschläge, mit denen Frauenzeitschriften uns zu Angepasstheit und dem Konsum diverser clever platzierter Güter animieren wollen. Wenn man sich, wie ich, praktisch gar nicht mehr am Kiosk aufhält, weil Zeitungen und Zeitschriften, die man mag, abonniert in den Briefkasten flattern, und man alles andere, das einen publizistisch interessiert, früher oder später ohnehin online findet, blendet man verunsichernde Schleichwerbung in Magazinform im Alltag einfach aus.
Umso erstaunter war ich, in der Märzausgabe der im Flugzeug kostenlos verteilten
Glamour ein siebenseitiges Special zum Thema Feminismus zu entdecken, das, oh Freude, ganz unverhohlen die Vorteile der Frauenquote darlegt. Zwischen
Ist es okay, für die Hochzeit von Freunden Stripper mit Schleier zu engagieren?, einer Frage, die mit meiner Lebenswelt etwa so wenig zu tun hat wie
Crystal Meth, und einem Artikel über Blake Mycoskie, den Gründer des als "Hilfsprojekt" bezeichneten Unternehmens
TOMS shoes - aber immerhin!
Bilder: Bravo Girl Cover mit den Titel- und Real Life-Stories "Ferien Flirt" und "Skandal! Beschneidung bei Mädchen" (1994, oben) und "So fällst Du Jungs auf - 100 Tipps" und "Mobbing Täter packen aus: Wir quälen unsere Mitschüler" (2010, unten)